Cha-Cha-Cha


Cha-Cha-Cha

Sportlich harte Brocken gemeinsam schlucken – das ist die Idee, die hinter einer Reihe beliebter Veranstaltungen steht. Gelegentlich ist das nicht nur eine Wohltat für einen selbst, sondern auch für andere. Willkommen in der Welt von Challenges & Charities.

Athletische Herausforderungen gibt es wie Sand am Meer. Manche kostet schon die Joggingrunde eine Menge Überwindung, andere fühlen sich erst gekitzelt, wenn’s über 100 Kilometer geht. Und das sind nur Beispiele aus dem Laufen, in vielen anderen Sportarten geht’s vergleichbar zu. Was aber verdient es, als „Challenge“ bezeichnet zu werden? Mutproben ohne sportlichen Wert, wie Eisbaden, gehören schon mal nicht dazu. Der besagte 100-Kilometer Lauf dagegen schon, allerdings auch dann erst so richtig, wenn er in Gemeinschaft mit anderen absolviert wird. Zeiten oder andere Messdaten spielen dabei nicht zwangsläufig eine Rolle. Bei manchen Veranstaltungen ist das Dabeisein alles, einzig gemessen Leistung ist dann die bloße Zielerreichung. Ein weiterer wichtiger Punkt: Wettbewerbe im hier gemeinten Sinn sind immer örtlich und zeitlich gebunden, Social Media Fitness Challenges sind damit diesmal kein Thema.

Was geht?

Organisierte Challenges mit nennenswerter Teilnehmerzahl verteilen sich auf nur wenige Sportarten. Klare Nummer eins ist das Laufen, vor allem auf Lang- und Ultrastrecken. Beliebte Unterkategorie sind kilometerärmere Hindernisläufe auf unwegsamen Gelände. Long-Distance-Cycling erfreut sich auch zahlreicher Angebote – Langstreckenschwimmen findet sich nur vereinzelt. Kraftsport ist schon spezieller, hier geht es meist in Richtung Bootcamp. In allen Bereichen gibt es Events, bei denen karitative Zwecke unterstützt werden. Hier nun ein Gesamtüberblick – SHAPE UP Selected und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Running mit und ohne Schikane

Bei Lang- und Ultrastreckenläufen ins Detail zu gehen, würde hier den Rahmen sprengen. Dazu gibt es einfach zu viele Veranstaltungen. Eine gute Terminübersicht für Lauf-Events aller Arten, darunter auch Charity Runs, findest du beispielsweise unter: trophyrunners.de (auf der Startseite nach unten scrollen). Übersichtlicher ist die Lage bei Hindernisrennen auf gewöhnungsbedürftigen Untergründen, dazu drei Beispiele.

Tough Mudder

Bei den von einer US-Organisation betriebenen Extrem-Hindernisläufen gilt es solo oder im Team mit 20 bis 25 Hindernissen bespickte Schlammstrecke zu absolvieren. Die Rennen haben zwischen 10.000 und 15.000 Teilnehmern. Die Strecken sind nicht ganz 20 Kilometer lang. Insgesamt vier Veranstaltungen in Mechernich (NRW, Eifel), Hermannsburg (Niedersachsen, Lüneburger Heide), Klaistow (Brandenburg) und Wassertrüdingen (Bayern).

XLETIX Challenge

Einer der beliebtesten deutschen Team-Hindernisläufe, bei dem Spaß mehr zählt als Ergebnisse. Dementsprechend ist eine Teilnahme bereits im Teenager-Alter ab 14 möglich. Für das sich austoben stehen drei Kategorien zur Wahl:

FUN für „Einsteiger & Neugierige – sechs Kilometer, 15 Hindernisse
ADVENTURE für „Wiederholungstäter & Abenteurer“ – 12 Kilometer, 25 Hindernisse
X-TREME für „Sportbekloppte & X-Perten“ – 18 Kilometer, 35 Hindernisse

Muddy Angel Run

No woman, no try: Männern ist bei der Charity-Tour „Muddy Angel Run“ die Teilnahme verwehrt, Zugang haben lediglich Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts ab zwölf Jahren. Zwischen Ende Mai und Ende September werden 2024 elf deutsche Stationen abgeklappert. Beim, ebenfalls von XLETIX organisierten, „Europas Schlammlauf Nummer eins für Frauen“, geht es ohne Zeitnahme und damit leistungsdruckfrei jeweils über 15 Hindernisse und eine fünf Kilometer messende Distanz. Unterstützt wird die Organisation „Brustkrebs Deutschland“.

Bei Radfahrten starten

In Sachen Radsport gibt es vielfältige Angebote. Zur Wahl stehen Jedermann-/Hobbyrennen, Radtourenfahrten, Brevets (Langstreckenfahrten, bei denen eine vorgegebene Strecke innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu absolvieren ist) Einzel-/Mannschafts-/Bergzeitfahren, Radmarathons, Etappenfahrten-/rennen, Volksradfahren und 12-/24-Stunden Rennen. Dazu die Mixdisziplinen Duathlon (Rad plus Laufen) und Triathlon (Rad plus Laufen und Schwimmen). Eine gute Terminübersicht gibt es unter: radsport-events.de

Mitunter wird auch für den guten Zweck geradelt. Wie etwa bei der jährlichen Benefizradtour „Tour der Hoffnung“ mit Start im hessischen Gießen. 2024 wird zwischen dem 1. und 4. August in die Pedale getreten. Die Tour hat sich mit Spendeneinnahmen von jährlich meist über deutlich über einer Millionen Euro zu einem der bedeutendsten Charity-Events in Deutschland entwickelt. Das Geld kommt krebskranken Kindern und Jugendlichen zugute.

Fitness extrem/Bootcamp

Wenn’s für dich kraftsporttechnisch richtig zur Sache gehen soll und gleichzeitig Bedarf nach Event-Feeling besteht, führt in Deutschland kein Weg an „HYROX“ vorbei. Die „Fitness-Challenge für Jedermann“ verbindet den klassischen Ausdauersport Running mit funktionellem Kraft- und hochintensivem Intervalltraining. Dies mündet letztlich in acht Einkilometerrennen, die jeweils mit einem Workout kombiniert sind:

Km 1 am Ski-Ergometer, Km 2 und 3 Schlitten schieben (Sled Push), Km 4 Burpee Broad Jumps, Km 5 Rudermaschine, Km 6 Famers Carry (200 Meter der Strecke mit schweren Handgewichten), Km 7 Sandbag Lunges, Km 8 Wall Balls (Gewichtball in die Höhe werfen). Veranstaltungen von Oktober bis April in München, Hamburg, Frankfurt, Karlsruhe, Köln und Berlin.

Kraftsport Chariety? Hm, da wäre eventuell die „Battle Cancer Challenge“ einen Versuch Wert. Das Bootcamp macht am 7. September 2024 Halt in Berlin, eine der acht weltweit verteilten Stationen. Ziel ist, neun verschiedene Disziplinen wie Burpee, Deadlift oder Row schnellstmöglich zu packen, mindestens ist dabei ein vorgegebener Wert innerhalb von 60 Minuten zu erreichen. Das Spendenaufkommen hängt von den erbrachten Leistungen ab. Es geht primär an die Deutsche Krebshilfe, auf Wunsch können auch andere, sich dem Kampf gegen Krebs widmende Organisation, begünstigt werden.

Quelle: Richard Pflaum Verlag
Bildquelle: tarczas – stock.adobe.com

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