Rauchen – bloss um schlank zu bleiben?
Natürlich macht Rauchen schlank. Und wer mit dem Rauchen aufhört, legt erst mal ein paar Kilo zu. Und das hat seine Gründe. Denn das in unterschiedlichen Mengen inhalierte Nikotin führt im Organismus des menschlichen Körpers zu erheblichen Veränderungen, die, wie jeder weiss, allesamt nicht zu seinem Vorteil sind. Wenn die Nachteile der inneren Nikotisierung durch den Rauch-Stopp abklingen, nutzt der Körper die nicht mehr zur Schadensbekämpfung nötigen Energien zunächst einmal zur Aufstockung seiner Reserven. Ob die dann zu Fettpolstern und Übergewicht führen oder zu mehr Kraft und Leben, liegt an jedem selbst.
Ersatzdroge: Essen und Naschen
Richtig ist: Nikotin erhöht den Grundumsatz. Raucher brauchen mehr Energie für ganze normale Funktionen wie das Atmen. Pro Schachtel verbrennt der Raucher-Body deshalb 200 bis 250 Kilokalorien mehr.
Gleichzeitig steigert Nikotin die Fettverbrennung und zügelt den Appetit. Ergebnis: Raucher verbrauchen mehr Energie, essen aber nicht mehr. Deshalb heisst es, Rauchen mache schlank. Wer aufhört zu rauchen, müsste weniger essen. Macht man/frau aber nicht.
Im Gegenteil. Viele Ex-Raucher flüchten in die Ersatzdroge Essen und stopfen sich mit Kalorienbomben voll. Das ersetzt nicht nur die orale Stimulation, etwas zwischen den Lippen zu haben, sondern gibt auch den Fingern das vermisste Kontakterlebnis zurück: Chips statt Lulle, Schoko statt Glimmstengel.
Deshalb legen Raucher im Schnitt vier bis fünf Kilo zu, wenn sie mit dem Rauchen aufhören.
Und noch etwas treibt das Gewicht nach oben: Ohne Nikotinzufuhr verändert sich die Darmflora. Bakterien, die mehr Energie aus der Nahrung selektieren, vermehren sich und werden aktiver. Mehr Energie bei gleicher Nahrungsmenge = mehr Gewicht.
Diät ist keine Lösung
Wer mit dem Rauchen aufhört und eine Diät zur Vermeidung von Übergewicht anfängt, setzt den Körper unter doppelten Stress und kämpft dann gleich an zwei Fronten – gegen den Hunger und die Sucht. Meistens gewinnt die Sucht.
Kleine Tricks und viel Bewegung
Wer weiss, was kommt, wird von Sucht- und Fressattacken nicht mehr überrascht. Immer eine Flasche Wasser griffbereit haben, hilft den Rückfall oder Griff zu Süssem durch den Schluck aus der Bottle abzuwehren. Ballaststoffreiche Kost sättigt lange ohne ein Völlegefühl und das Verlangen nach der „Verdauungs-Zigarette“ zu verursachen. Gelegenheiten vermeiden, zu denen man bislang stets zur Zigaretten griff, hilft auch ungemein.
Und selbst wenn die Waage ein paar Kilo mehr zeigt, weil man ja die 200 bis 250 Kilokalorien an nikotinbedingtem Grundumsatz einspart – mehr Bewegung nützt. 30 Minuten auf dem Fahrrad-Ergometer reichen, um die Umstellung des Stoffwechsels auszugleichen.
Ausserdem: Man müsste schon 30 Kilo zunehmen, um sein Herz ebenso stark zu belasten wie durch das Rauchen!
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