Thema des Monats Oktober 2017
Tabak und Sport
Zigaretten und Tabak gehören leider immer noch zu den beliebtesten Genussmitteln und sind für viele Rauchende gar nicht mehr aus ihrem Leben weg zu denken.
Obwohl bestimmt niemand der Meinung ist, rauchen könnte Gesundheitsfördernd sein, oder andere offensichtliche Vorteile mit sich bringen, greifen immer wieder junge Leute zum Glimmstängel. Hat man den ersten Hustenanfall und einen Anflug von Übelkeit hinter sich gebracht, bleibt einem vorerst noch der üble Geschmack im Mund erhalten.
Trotz diesen ersten, unangenehmen Erfahrungen bleibt die Folgezigarette häufig nicht aus.
Das im Tabakrauch enthaltene Nikotin, ist eines der stärksten Pflanzengifte. Die tödliche Dosis für einen Menschen beträgt nur 50mg! Vergleichsweise reichen zwei Tropfen Nikotin um einen Hund innerhalb von 30 Sekunden zu töten. Acht Tropfen reichen aus um ein Pferd zu töten.
Vergiftungserscheinungen bleiben nur aus, da die Aufnahme in Einzeldosen über den ganzen Tag verteilt aufgenommen werden und Nikotin sehr schnell abgebaut wird. Deshalb sollte auch eine wirkliche körperliche Abhängigkeit hinterfragt werden, denn zwischen den einzelnen Zigaretten verstreicht die Zeit ohne körperliche Entzugserscheinungen auch bei längeren Pausen. Zumindest solange man nicht daran denkt zu rauchen.
Zudem fängt der Körper an, von aussen zugeführte Stoffe mit der Zeit zu tolerieren.
Problematisch sind jedoch vor allem die Begleitstoffe der Zigarette. Nikotin kann nur in den Körper gelangen, in dem es an die winzigen Teerteilchen gebunden, durch die Lunge, ins Blut aufgenommen wird. Von dort aus erreicht es innert 7 Sekunden unser Gehirn und beeinflusst dessen Aktivitäten (mildern von Aggression, Angst- und Hungergefühlen etc.) Ausserdem sind Blausäure, Kohlenoxyd, Ketone, Ammoniak und viele weitere Stoffe enthalten.
Auf mögliche Folgen wie beispielsweise Lungenkrebs, Raucherbein etc. muss wohl nicht extra hingewiesen werden. Der Raucher wird schliesslich Päckchen für Päckchen mit abschreckenden Bildern konfrontiert, deren Erfolg wohl leider nicht sehr hoch sein dürfte.
Die Bedeutung des Rauchens für den Sportler
Abgesehen von den fatalen Folgen, die das Rauchen haben kann, beschränken wir uns in diesem Beitrag auf den direkten Zusammenhang im Sport.
Wer wirklich Sport oder eben Fitness betreiben will, sollte unbedingt auf den Tabakgenuss verzichten.
Im Gegenzug erhält man ein Gefühl von Gesundheit und Lebenskraft und kann einerseits sein Training angenehmer gestalten, sowie eine bessere Kondition erzielen. Ein effektives Krafttraining basiert auf einem leistungsfähigen Herzkreislaufsystem. Zwar wird primär die Muskulatur beansprucht, diese jedoch muss über den Blutweg optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.
Des Weiteren führt ein rauchfreier Organismus zu einem wesentlich besseren Regenerationsvermögen. Das geht unbestritten mit einer besseren Erholung zwischen den Trainingstagen und auch zwischen den einzelnen Übungen einher. Insofern sollte sich jeder rauchende Kraftsportler im Klaren darüber sein, dass er durch Zigarettengenuss nie sein ganzes Leistungspotential abrufen kann.
Laut neusten Forschungen soll rauchen sogar die Muskeln schwinden lassen.
Schuld sei unter anderen das Enzym Myostatin, welches die Muskelproteinsynthese reguliert.
Zudem wurde bei Tests mit einer Rauchergruppe festgestellt, dass weniger Leucin in die Muskeln eingebaut wurde. Wer noch nie von Leucin gehört hat, dem ist vielleicht BCAA ein Begriff, ein sehr beliebtes und weit verbreitetes Nahrungsergänzungsmittel.
BCAA sind die verzweigtkettigen Aminosäuren: Leucin, Isoleucin und Valin.
Ein seltsamer Gedanke unwissentlich durch das Rauchen einen extra zugeführten Nährstoff möglicherweise wieder zu verlieren.
Im Ausdauerbereich sind die Folgen wohl weitgehend bekannt. Man ist in seiner Leistung schlichtweg beeinträchtigt und zwar unabhängig, ob man sich im Bereich Fettverbrennung oder Herzkreislauf befindet. Die Umsetzung beider Trainingsziele ist von der aufgenommenen Menge an Sauerstoff abhängig und hat folglich einen Einfluss auf den Fettstoffwechsel.
Wer daran glaubt, durch rauchen könne man abnehmen, oder mindestens sein Gewicht behalten, der ist sich über einige massgebliche Tatsachen nicht im Klaren. Zwar kann man durch den Konsum von Zigaretten das Hungergefühl mindern und deshalb vorübergehende Erfolge verzeichnen. Letztlich ist der Gewichtsverlust allerdings nur auf einen Mangel an Essen zurückzuführen.
Wer nach erfolgtem Gewichtsverlust wieder auf das Rauchen verzichtet muss damit rechnen, dass der Jojo-Effekt eintritt und man bald wieder dasselbe Gewicht erreicht. Zudem werden die Zigaretten erfahrungsgemäss durch zusätzliches Essen ersetzt. Deshalb ist diese Methode zur Gewichtsreduktion keinesfalls zu empfehlen.
Jedem, der das Rauchen aufgeben will, wünschen wir viel Erfolg bei diesem Vorhaben!
Stephan Hodel
und das SUN-Fitness Team